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 Hat Canon den Anschluss verpasst? 

Forenlevel: Fotograf +++
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Anmeldungsdatum: 26.08.2013
Beiträge: 4798
Wohnort: Bayern
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Häufig liest man, Canon habe in der digitalen Fotografie den Anschluss verpasst. Was meint ihr dazu? Ich selber kann wenig dazu sagen, da ich keine Erfahrung mit den neuen spiegellosen Canons, Sonys oder Nikons habe. Man liest halt so einiges. Aber wie sieht es in der Praxis aus?

Ich war gestern mit einem in Deutschland angesehenen Profifotografen unterwegs, seinen Namen möchte ich hier nicht nennen. Er ist spezialisiert auf Museumsfotografie, aber auch auf Porträts, fotografiert für große deutsche Zeitungen und Nachrichtenmagazine und illustriert den ein oder anderen Bildband. Er arbeitet seit kurzem mit dem neuen spiegellosen Canon R-System. Bislang war er mit Canon SLR unterwegs, zuletzt mit der 5D MK IV. Warum er denn umgestiegen sei, wollte ich wissen.
Die R sei wesentlich präziser als die MK IV, habe einen wesentlich genaueren Autofokus und mehr Möglichkeiten, vor allem mit der Fv-Automatik, dem neuen flexiblen Belichtungsmodus. Zudem sei der Image-Stabilizer in den neuen Objektiven wesentlich effektiver. Er brauche jetzt nur mehr die Hälfte der Anzahl an Aufnahmen, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen. Das sei für ihn ein erheblicher Fortschritt, resümierte der Mann, der ausschließlich von der Fotografie lebt und eine mehrköpfige Familie davon ernährt.
Warum er denn nicht auf die Sony Alpha umgestiegen wäre, fragte ich ihn, die habe doch den besseren Chip? Den Unterschied, der nicht allzu groß sei, kenne er, aber für ihn zählen andere Dinge mehr. Der Chip allein sei es nicht, mit dem man gute Bilder macht, von der Kreativität mal abgesehen. Er habe beide Systeme ausprobiert und habe sich letztlich für die Canon entschieden. Ihm sei die Alpha viel zu klein und deshalb weit umständlicher zu bedienen. Bei der Canon R sei alles recht praxisnah angeordnet, er konnte sie von Anfang an fast intuitiv bedienen. Außerdem tue er sich mit dem Menü der Sony sehr schwer.

Zugegeben, ich selber habe nicht vor, auf ein spiegelloses System umzusteigen. Ich finde aber die Aussage eines Vollprofis interessant, der von der Praxis herkommt, nicht von der grauen Theorie. Die Marke ist ihm einerlei, er braucht das richtige Handwerkszeug. Stimmt irgendwie, oder?

Valentin
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Forenlevel: Fotoassistent
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Anmeldungsdatum: 14.09.2018
Beiträge: 43
Wohnort: Brandenburg
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Den Anschluß hat Canon auf jeden Fall bei den spiegellosen APS-C-Kameras verpaßt. Die EOS M-Kameras scheinen zwar
Ziemlich gut zu sein, aber die Objektive sind nicht so toll.
Die EOS R gefällt mir. Ich hab sie mal in der Hand genabt. Wenn man Canon gewöhnt ist findet man sich sofort zurecht.
Nur die Touchbar fand ich echt nervig. Vielleicht gewöhnt man sich aber daran. Was ich aber echt ärgerlich finde ist, daß sie
Keinen IBIS hat. Die Konkurenz kann das für den gleichen Preis auch.
Eine Sony A7 hatte ich im Laden auch mal in der Hand, fand sie aber nicht "sympatisch". Sicherlich nur, weil ich schon so lange
Canon nutze.
Wenn man schon Canonobjektive hat gibt es meiner Meinung nach keinen Grund alles zu verramschen, um von Sony oder
Nikon alles neu zu kaufen. Die Entwicklung bei den Kameras geht auch bei Canon weiter.
Was ich bei Canon echt unverständlich finde ist, daß mit der 1DxMk3 und der 90D zwei neue Kameras mit EF-Bajonet auf den
Markt kamen, die Weiterentwicklung an EF-Objektiven aber angeblich eingestellt wurde.

Ich habe selbst eine Zeit lang mit der EOS R geliebäugelt, habe mich aber wegen den Preisen für die Objektive dann doch dagegen
entschieden. Bei dem Umstieg auf Vollformat müßte ich mir drei Standardobjektive neu kaufen. Da wäre ich schnell jenseits der
10.000 €. Das ist es mir einfach nicht wert. Meine beiden 80D halten hoffentlich noch lange durch. Ich würde mir eigentlich keine
DSLR mehr kaufen wollen, weil für mich doch die Vorteile der Spiegellosen überwiegen.

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Das kann man doch heute alles mit dem Handy machen!
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