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 | Astrotrack auf "richtigem" Stativ |  |
 Forenlevel: Fotograf ++
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Anmeldungsdatum: 26.08.2007 |
Beiträge: 2004 |
Wohnort: St. Peter im Sulmtal |
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Verfasst am: 01 Nov 2009 12:46 |
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Hallo Leute,
nun, nachdem ich mich in letzter Zeit öfters mit der Astrtrac abgeplagt habe, habe ich versucht, ein passenden Unterbau für diese Montierung zu entwickeln.
Allgemein bekannt ist ja, dass die Astrotrack nur eine Nachführung in der Stundenachse macht und keinerlei Unterstützung für den Stativ-Aufbau mitbringt. Von Seiten des Herstellers wird empfohlen, die Montierung auf einen Getriebe-Neiger zu setzen, was ich dann auch mal ausprobiert habe, d.h. die Montierung auf so einem Manfrotto-Gearhead aufgebaut, das ganze platziert am Fotostativ.
Die Ernüchterung bei diesem Aufbau lässt dann aber auch nicht lange auf sich warten: Wenn man das Ding z.B. ohne Kamera einnordet und dann die Kamera aufsetzt wird man feststellen, dass das ganze dann schön nachgibt und die Einnordung wieder für A&F war. Ausserdem wird das ganze Konstrukt durch den Getriebeneiger, Astrotrack, Kugelkopf und Kamera/Objektivkombination dann ganz schön kopflastig mit einseitiger Gewichtsverteilung. Wie gesagt.. alles andere als eine stabile Angelegenheit ist das dann.
Insofern habe ich mir was anderes überlegt:
Habe ganz einfach meine alte parallaktische Montierung (ein Vorläufer der Syntha EQ3) zerlegt, d.h. soweit auseinandergebaut, dass nur noch der untere Montierungsteil da war. Die Stundenachse herausgenommen und nur noch den Teil mit dem Schneckenrad in der Montierung belassen. Dieser läst sich nämlich mit dem Klemmhebel schön fixieren und hält bombenfest. Es braucht sich hier nämlich nichts drehen  Eine lange Schraube mit auf der einene Seite angeschweisster 3/8-Zoll Schraube und auf der andern Seite M10-Gewinde. Für den Hinteren Teil der Montierung habe ich ein Holz-Teil hergenommen, das so abgedrechselt wurde, dass es exakt mit einer Fase in den hinteren Teil der Montierung hineinpasst und somit als Zentrierung für die Schraube dient. Mit einem 13mm-Maulschlüssel wird das ganze dann gefühlvoll angeschraubt und ergibt eine Zwangs-Zentrierung der Astrotrac auf der oberen Seite.
Der Montierungs-Unterbau der EQ3 bietet eine gute Einstellmöglichkeit in Azimuth und Elevation über recht massive Klemmschrauben. Fixiert wird das ganze dann auf einem alten Zeiss-Vermessungs-Stativ aus den 70er Jahren  aus Eschenholz.
Wenn man sich dann hier die Gewichtsverteilung ansieht, läuft der resultierende Schwerpunkt quasi mittig durch das Stativ gegen Boden, also fast ideal.
Wenn man sich das dann anschaut bezüglich Stabilität: Das Ding hält 1a, da gibts kein Wackeln, nichts dergleichen und das Stativ lässt sich über Tritt-Stufen in den Boden rammen, sodass man sich theoretisch auf das Ding draufsetzen könnte, ohne dass das Teil nachgibt.
Wenn ich jetzt noch die Problematik mit der Poljustage hinbekomme, dann dürften den nächsten Astrofotos eigentlich nichts im Wege stehen
LG Walter
Beschreibung: |
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Dateigröße: |
90.78 KB |
Angeschaut: |
14322 mal |

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EXIF Information Details |
Kamera-Hersteller |
Canon |
Kamera-Modell |
Canon EOS 5D |
ISO-Wert |
200 |
Brennweite |
70mm |
Belichtungszeit |
1/200 seconds |
Blende (F-Zahl) |
f/5.0 |
Beschreibung: |
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Dateigröße: |
138.53 KB |
Angeschaut: |
14322 mal |

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EXIF Information Details |
Kamera-Hersteller |
Canon |
Kamera-Modell |
Canon EOS 5D |
ISO-Wert |
200 |
Brennweite |
105mm |
Belichtungszeit |
1/250 seconds |
Blende (F-Zahl) |
f/4.0 |
Beschreibung: |
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Dateigröße: |
130.44 KB |
Angeschaut: |
14322 mal |

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EXIF Information Details |
Kamera-Hersteller |
Canon |
Kamera-Modell |
Canon EOS 5D |
ISO-Wert |
200 |
Brennweite |
50mm |
Belichtungszeit |
1/400 seconds |
Blende (F-Zahl) |
f/4.0 |
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_________________ Fujifilm X100V und eine Olympus E-M1X mit einer Hand voll Pro- Objektive.
Und das Hauptproblem ist immer hinter der Kamera 
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 Forenlevel: Fotograf
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Anmeldungsdatum: 20.06.2006 |
Beiträge: 1109 |
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Verfasst am: 01 Nov 2009 21:18 |
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Hallo Ingo!
Genau so mache ich es auch. Mit der EQ3 hat man eben auch einen gut funktionierenden Polsucher. Meine Montierung hat Motore an beiden Achsen und die Steuerung habe ich mit einem Autoguider-Anschluß versehen. Nicht ausgefahren ist sogar das Alu-Stativ als leichter Unterbau brauchbar. Die etwas schwere Ablageplatte habe ich durch eine leichtere Sperrholzplatte ersetzt.
Auch das schwere Gegengewicht und seine Stange habe ich weggelassen und durch einen M 16 Gewindestummel ersetzt, an dem ich eine Wasserflasche als Gegengewicht ansetze. Bei Bedarf kann dem Wasser auch noch Sand zugesetzt werden. Die Motore laufen übrigens mit 4 Eneloop-Akkus rund 6-7 Stunden! Es brauch also auch die schweren Mono-Zellen nicht. Den Polsucher habe ich beleuchtbar gemacht. Durch eine 1,5mm Bohrung im Montierungsgehäuse habe ich eine Lichtleitfaser vor das Objektiv des Polsuchers geführt die in eine kleine Fassung für eine Solitär-Maglight führt.
Zuerst habe ich visuell mit einer 5,6/500 Russentonne, zwei Telekonvertern und einem Fadenkreuz-Okular nachgeführt. Jetzt lasse ich die Konverter weg und eine i-Cam Tracer Webcam über PHD auf dem Netbook autoguiden. Auf der Montierung ist eine Doppelbefestigung für die Russentonne und ein Kugelkopf, auf dem die Kamera sitzt. Bis 400mm habe ich das in Betrieb, das dürfte aber auch die Gewichtsgrenze der Montierung sein. Längere Brennweiten sind dann ja doch viel schwerer von der Geräteseite.
Das Achsenkreuz lasse ich auf Flugreisen im aufgegebenen Gepäck laufen, das Stativ demontiert und in Bläschenfolie in einem separten nach Maß angefertigtem Stoffbeutel.
Die Optiken habe ich in einem Pappkoffer, der fast exakt dem maximalen Handgepäckmaß entspricht, im Handgepäck.
Wenn man das Netbook vielleich nicht mitrechnet, ist das ganze wahrscheinlich preisgünstiger als ein Astrotrac. Nicht ganz so kompakt zwar, aber wenn man Stativ und Unterbau dazunimmt, dann doch wieder vergleichbar.
Grüße
Dietrich
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 Forenlevel: Fotoassistent
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Anmeldungsdatum: 07.06.2009 |
Beiträge: 65 |
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Verfasst am: 02 Nov 2009 8:45 |
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Hi Dietrich,
noch ein Punkt, der für Dein (oder ähnliche Setups) spricht: Du bist Autoguiding-fähig - was die Astrotrac meines Wissens nicht ist.
Gruß
Paul.
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 Forenlevel: Fotograf ++
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Anmeldungsdatum: 26.08.2007 |
Beiträge: 2004 |
Wohnort: St. Peter im Sulmtal |
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Verfasst am: 02 Nov 2009 9:36 |
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Hallo Leute,
wie oben angemerkt wurde, richtig transportabel bzw. als "Leichtes Gepäck" kann man das System mit dem Eschenholzstativ und der halben EQ3 dann nicht mehr bezeichnen. Bis auf das Gewicht besteht kein großer Unterschied mehr zu einer "richtigen" Montierung.
Auf Grund meiner eher zwiespältigen Erfahrungen mit der Nachführgenauigkeit der Astrotrack (möglicher Weise wegen meinen falschen Einnordungs-Versuchen) tendiere ich eher zu der Meinung, dass eine autogeguidete deutsche Montierung sicherlich für fotografische Zwecke besser geeignet ist, so wie im obigen ersten Bild im Hintergrund von einem Astronomen-Kollegen sichtbare EQ5-Sky-Scan z.B. wobei diese Montierung mit dem Metallstativ dann doch schon recht schwer wird. Für Fluggepäck wohl eher nicht geeignet.
Bei mir wird das so aussehen, dass ich bezüglich der Einnordung demnächst weitere Versuche starten werde. Die Brennweite, zur Überprüfung der Nachführgenauigkeit für Einzelaufnahmen bei 5 min. wird das EF 300/F4 sein. Sollte das zu schaffen sein, was ich mir wünsche, werde ich die Astrotrack weiter verwenden.
Zusätzlich brauche ich jetzt (nachdem die EQ3 für die Astrotrack kastriert worden ist) eine neue Montierung und die wird aller Voraussicht nach eine Vixen GP-DX (GP-D2) sein, mit Escap-Schrittmotoren und Little-Foot-Steuerung  die brauche ich nämlich für meinen Skywatcher ED 100 F9.0 Refraktor. Der passt nämlich nicht auf die Astrotrack....
Die Zusatzfuktionen a´la Autoguiding sind dann sowieso obligatorisch.
Die GP-DX hat nämlich auch den Vorteil, dass ich dasselbe Hartholz-Stativ wie oben abgebildet, verwenden kann und das ist bezüglich Stabilität und Schwinungsarmut wesentich besser als ein Metallstativ a´la EQ5 usw.
LG Walter
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_________________ Fujifilm X100V und eine Olympus E-M1X mit einer Hand voll Pro- Objektive.
Und das Hauptproblem ist immer hinter der Kamera 
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 Forenlevel: Fotograf
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Anmeldungsdatum: 20.06.2006 |
Beiträge: 1109 |
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Verfasst am: 02 Nov 2009 14:03 |
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Hallo Ingo,
das Gewicht meiner EQ3-Mimik ist 7kg. Darin sind: Achsenkreuz mit Polsucherbeleuchtung ohne Gegengewicht, aber mit Anschluß für die beschriebene Wasserladung, Stativ mit Holzablageplatte, beide Motore, Steuerung (Handsteuerbox und GPUSB-Shoestring-Box)und Akkus, alle Kabel bis zum Netbook.
Der optische Aufbau ist dann natürlich geräteabhängig. Ich habe eine kurze Schwalbenschwanzschiene und darauf ein verwindungsfreies Hartholzbrett quer geschraubt. Darauf wird dann die Optik rechts und links befestigt.
Optiken, wie gesagt, kommen ins Handgepäck bei Flugreisen, das Format passt bei mir, das Gewicht hingegen... ich wurde da noch nie drauf angesprochen, bin aber auch noch nicht mit besonders knickerigen Firmen geflogen. Aber im Notfall könnte ich mir das meiste auch in die 150 Taschen meiner Kleidung stecken. Ist doch chic so ein 300er L am Gürtel und die Russentonne am Bande um den Hals...
Grüße
Dietrich
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 Forenlevel: Fotograf
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Anmeldungsdatum: 20.06.2006 |
Beiträge: 1109 |
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Verfasst am: 03 Nov 2009 22:05 |
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Hallo,
ich denke, die Brauchbarkeit des Astrotrack ist von der Genauigkeit der Polausrichtung abhängig.
Belastbar soll das Ding ja angeblich bis 10 kg sein. Aber wenn man eine längere Brennweite als ~135mm einsetzt, hat man sicher das gleiche Problem wie mit jeder anderen Montierung auch: Ohne Guiding summieren sich die Fehler in der Polausrichtung über die Belichtungszeit auf und lassen die Ergebnisse Zufallsergebnisse werden. Über 200mm muß die Polausrichtung schon verdammt genau sein, um punktförmige, runde Sternabbildungen zu bekommen. Ob diese Genauigkeit mit einem einfachen Polsucher zu erreichen ist, glaube ich kaum.
Mit der EQ3 nur mit Polsucherausrichtung waren 300mm nur mit Guiding möglich, da auch Korrekturen in Deklination nötig waren (weil die Polsuchergenauigkeit eben nicht ausreichend war). Allerdings war auch der Rektaszensions-Motor zu korrigieren, da der nicht soo genau nachführt. Mit Autoguider ist das jetzt bei mir vom Tisch.
Eine 500mm Optik auf dem Astrotrack halte ich für Wunschdenken, oder man richtet das Ding fest ein und scheinert. dann ist aber wieder der Vorzug weg, transportabel zu sein...
Reisemontierung? Entweder man reist in Sachen Astronomie, dann muß man in den sauren Apfel beißen und das geeignete Werkzeug mitnehmen. Oder man möchte nur ein paar Bilder des schönen Tropenhimmels machen, dann geht man eben mit kurzen Brennweiten und hohen ISO-Einstellungen vor und stackt mehrere Aufnahmen mit kurzen, gerade noch nicht nachführpflichtigen Belichtungszeiten um das Rauschen zu minimieren.
Und vielleicht gibt es schon in ein paar Jahren Sensoren, die 100 000 ISO rauschfrei abliefern, dann haben wir auch bald Astrofotos "aus der Hand" geschossen!
Grüße
Dietrich
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 Forenlevel: Fotokünstler
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Anmeldungsdatum: 05.12.2007 |
Beiträge: 855 |
Wohnort: Hamburg |
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Verfasst am: 04 Nov 2009 12:43 |
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Moin!
Zur Frage, was die Astrotrac leisten kann, gebe ich als Astrotrac-Besitzer und -Nutzer jetzt auch mal meinen Senf dazu
Ich habe die Astrotrac auf einer selbstgebauten Polhöhenwiege aus Holz auf einem Berlebach-Holzstativ montiert. Auf der Astrotrac sitzt der große Novoflex-Magicball und darauf meine 40D, i.d.R. mit dem 200er. Je nach Motiv sitzt dann noch ein Konverter dazwischen, dann komme ich umgerechnet auf 280 mm.
Die Einnordung mit dem Polsucher ist problemlos, ich richte auch nur nach Polaris aus, da ich den 2. und gar. 3. Stern noch nie gefunden habe
Nach meinen Erfahrungen sind bei dieser zugegebenermaßen recht amateurhaften Einnordung Belichtungszeiten bis etwa 150 Sekunden möglich, ohne dass da irgendwas aus dem Ruder läuft.
Angehängt mal 3 Aufnahmen, die ich mittels des o.a. Equipments gemacht habe:
1. M13: F/3.5 - ISO 640 - 200 mm - 10 x 90 Sekunden
2. M42: F/5.0 - ISO 1250 - 280 mm - 4 x 15 + 4 x 120 Sekunden
3. M45: F/4.0 - ISO 1250 - 200 mm - 20 x 120 Sekunden
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_________________ Gruß Claus

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 Forenlevel: Fotograf
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Anmeldungsdatum: 20.06.2006 |
Beiträge: 1109 |
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Verfasst am: 04 Nov 2009 13:24 |
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Hallo Claus,
suuuper Aufnahmen stellst Du da ja wieder vor. Besonders der Orion-Nebel gefällt mir, der sieht ja aus wie aus dem Tuschkasten!
Als ich die Astrotrack erstmals auf einem ATT in Essen gesehen habe, war ich auch erst hell begeistert, damals wurden noch Vorserien-Modelle zu hohen, aber noch nachvollziehbaren Preisen angeboten.
Der erste Gedanke war, ein kompaktes Teil, passt immer noch ins Flughandgepäck und ist nicht so schwer wie...
Doch dann meldete sich der Verstand und fragte nach dem Stativ. Gut, oft habe ich eins mit, eher aber doch nur ein Einbeinstativ und ein Supermini für unvermeidliche Langzeiten, das ist dann aber das Berlebach Tischstativ und nicht das große Report oder Uni. Und ein Stativkopf muß ja auch sein - und nicht nur der kleine Kugelkopf.
Und so gab ich dann den Gedanken an den Astrotrack wieder auf.
Claus, was wiegt Deine Astrotrack-Einrichtung, also Stativ, Polhöheneinstellung und Astrotrack? Natürlich ohne Kamerakopf und Kamera.
Grüße
Dietrich
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 | M42 |  |
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