Hallo zusammen,

da die Sommersternbilder sich aufgrund himmelsmechanischer Gegebenheiten so langsam verabschieden (*Geschwollen-Mode ende *), wollt ich nochmal in diese Gegend reinfotografieren. Die Wahl des Objektes beschränkte sich dabei allerdings auf Grund der verwendeten 105 mm - Optik auf grossflächige Gebiete, so dass ich mich einmal mehr für den Nordamerikanebel entschieden habe. Als Optik kam wie schon erwähnt ein 105 mm Festbrennweitenobjektiv zum Einsatz. Da ich die gleiche Konstellation vor ein paar Wochen schon einmal verwendete, richtete ich die Kamera genauso aus, da ich die damals gewonnenen Bilder wieder mitverwenden wollte. Herausgekommen ist folgendes:


Canon EOS 20D mit Sigma 105 mm f/2,8 , nicht abgeblendet.
26 x 2 Minuten bei 1600 ASA
Die Sichtbedingungen waren diesmal nicht ganz so gut wie zum Zeitpunkt der vorangegangenen Aufnahme im August, aber Seeing spielt bei 105 mm Brennweite keine Rolle. Die Transparenz war ok.
Bei der nächsten Gelegenheit (wenn der Mond weg ist und das Wetter dann noch so schön ist), werde ich mit den 105 mm auf den Cirrusnebel zielen, ich hoffe aber, dass der dann nicht zu klein rauskommt.

Über Kommentare würde ich mich freuen.

Grüsse

Jens

Hi, Jens.

Bin beeindruckt.

Mit meinem 10-Zöller würde das wohl nichts. Bin mal gespannt was ich in dieser Richtung mit dem 70-200mm /4.0 L hinkriege (wenn es denn mal wieder lieferbar ist und ich ein funktionierendes Exemplar erhalte )

Mich wundert aber das du bei der Gegenwärtigen Mondphase überhaupt solche DS-Aufnahmen machst. Hast du das vorherige Bild denn damit überhaupt verbessert? Ich denke, es handelt sich um das Bild in diesem Thread, oder? (http://www.traumflieger.de/forum/viewtopic.php?t=1860

Was mich persönlich stört sind die schon bei dieser Größe deutlich sichtbaren Farbsäume um die helleren Sterne. Wohl der Preis für die Offenblende. Ich hab irgendwo mal gelesen, wie man die per EBV wegbekommt. (Kanäle trennen, rot von blau subtrahieren und die Differenz der beiden vom blauen Kanal subtrahieren, oder so )
Das ist aber Geschmackssache, die kann man sicher auch schön finden.

Fazit: Ich wünschte, ich hätte eine Aufnahme, die dieses Niveau annähernd erreicht (aber da muss ich wohl noch auf den Fernauslöser und mondlose, klare Nächte warten)

*Baff erstaunt*

Eine wirklich tolle Aufnahme!

Wenn ich versuche, bei einer "normalen" Brennweite (125mm) den Sternenhimmel abzulichten, habe ich einen <ironiemodus> ganz tollen </ironiemodus> grauen Himmel, erst bei genauerem Hinschauen kann man ein oder 2 Sterne ausmachen.
Gut, "Lichtverschmutzung" am Rande Dortmunds, aber etwas mehr als 2 Sterne sollten doch trotzdem zu sehen sein, oder?

danke euch.

sorry, vergass zu schreiben, dass die neuen frames vom 09.10.2005 sind.
einige bilder aus der alten "sitzung" vom 31.08. wurden aber auch mit reingemischt. verbesserung: ich konnte mehr an der sättigung und der tonwertkurve drehen, ohne dass hässliches farb- und hintergrundrauschen erschien. so ist das bild auch in den vollen 8,2 megapixeln bei 100% anzusehen, und das bei 1600 asa...

die säume um die sterne rühren von der offenblende her, stimmt. aber auch so würde es minimale farbsäume geben.
die ebv methode der farbsaumentfernung kenne ich, habe sie hierbei aber noch nicht angewandt, aber was nicht ist, wird sein:



farbsäume entfernt nach dieser methode:

http://www.kopfgeist.com/photo_shop.htm#blausaum

volker:
es sollten in der tat mehr sterne zu sehen sein. aber bei sternen kommt es auf eine 100%ige fokuusierung an. is sie nur knapp daneben, sind die sternradien gleich sehr gross und schwache sterne werden nicht sichtbar. ich fokussiere mit dem objektiv immer eine laterne auf unendlich an, das geht super mit dem af.

grüsse

jens

Ja, das war dann wohl auf deiner Homepage!

Das zweite sieht auch super aus, da kann man sich ja den H-Alpha-Filter auch gleich sparen (würde an den normalen Kameras ja eh nichts bringen wg. Sperrfilter ).

Addierst du die Bilder mit PS oder benutzt du so eine Astrofreeware wie Giotto etc.?

Hallo Jens,

starkes Foto (Auchmachenwill-Faktor steigt ).

Hab aber leider keinen Schimmer wie man das anstellt.

Was bedeutet 26x2 Minuten, bzw. wie macht man das???

du schießt 26 Fotos mit 2min belichtungszeit und addierst sie dann. mehr is das nich
schöne fotos. erstaunlich mit der brennweite

Hi Wusel,

jetzt mal für ganz blonde.

Wie addieren geht, weiß ich ja grundsätzlich.
Aber wie man Bilder addiert, weiß ich leider nicht.

Bitte um Beschreibung für absoluten 0-Ahnung-Blondie.

hehe ich mein damit nicht das mathematische addieren (naja im grunde eigendlich schon) sondern eher das multimediale
dafür kannste z.b. photoshop nutzen. man legt quasi alle bilder übereinander und lässt die "lichter" also die sterne durchschimmern.
wie das geht kannst du ergooglen

hallo zusammen,

also... "addieren" is in dem sinne eigentlich verkehrt, denn die operation "addieren" in ps würde das signal vrstärken und irgendwann (spätestens auf jeden fall bei 26 bildern) würde totale sättigung eintreten. wollmer nich. das lösungswort lautet "mittelung".
ich könnte im prinzip auch ein einzelbild mit 2 minuten belichtungszeit zeigen, das wäre von der bildintensität das gleiche wie das oben gezeigte, nur wisst ihr alle, dass eine 2-minuten-belichtung mit 1600 asa sehr verrauscht ist (bzw. sein kann). um diese störenden rauschartefakte auszumerzen, nimmtman mehrere aufnahmen des gleichen objektes und legt sie übereinander. nun addiert man nicht, sondern mittelt, bildet also den durchschnitt. da das thermische rauschen der kamera (des chips) statistisch verteilt ist und immer anders aussieht, mittelt sich das weg, je mehr bilder man nimmt.
das statische rauschen (also die stationären hotpixel) bekommt man auch durch mitteln nicht weg, da muss ein darkframe abgezogen werden. aber mit tricks und kniffen bekommt man auch das durch mitteln hin.

gute mittelungssoftwares sind: (please googl)
registax 2 (nutze ich ausschliesslich) oder giotto (ratzt ab bei 8,2 mp bildern).
man kann aber auch manuell mitteln: ps öffnen, alle bilder in eines reinkopieren und die deckkraft der ebenen (transparenz) bei n bildern auf 100%/n stellen. bei 4 bildern also auf 100%/4= 25% stellen und anschliessen die ebenen vereinigen. dann hat man das mittel aus den n (4) bildern gebildet.

puh... lange rede kurzer sinn... einfach mal danach googlen. gibt wunderbare ausführliche beschreibungen im netz. aber wie gesagt...ich nutz zum mitteln registax (free download).

grüsse

jens

1 bild sagt mehr als 1000 worte, 2 bilder dementsprechend dann mehr als 2000 worte...:

ausschnitt aus einzelbild 1600 asa 2 minuten bei etwa 20 grad:




ziemlich der gleiche ausschnitt aus summenbild 1600 asa 2 minuten bei etwa 20 grad:



ich denke, da wird der unterschied deutlich. die mittelungsprozedur bringt also KEIN intensiveres bild. das wäre die aditionsprozedur, die addition aber verbessert NICHT das SNR (signal noise ratio), also das signal-rauschverhalten.

grüsse

jens

dank dir für die erklärung

ich versuch auch grad mal sowas. habe die 300D auf mein Fensterbrett gestellt und an mein Laptop angeschlossen. hoffe jetzt die Remote-Software richtig eingestellt zu haben.

Benutzt du auch die Canon Software ? kann man dort irgendwo einstellen dass ich 2 Minuten belichten will ? mir scheint dass man nur die Kamerainternen Belichtungszeiten nehmen kann ich schieße also gerade eine Serie von 10 Fotos alle 3 Minuten mit 30 sekunden Belichtungszeit und ISO800. mal schauen ob ich dein besagtes Registax 3 damit testen kann. sterne gibts heut leider nur sehr wenig

Nur so zur Klärung :
Was ist mit Nachführen ?
Hab grad vorhin mal versucht, einen Iridiumblitz zu fangen
und so 30 Sekunden lang auf dem Fotostativ mit 28 bis 105 mm Brennweite in den Himmel gehalten.
Da werden die Sterne schon zu kurzen Strichen.

Bloß mal damit die von uns, die wir keine Nachführung haben, nicht zu sehr enttäuscht sind:

@ kopfgeist,
hast Du nachgeführt ?

Gruß, Peter

hallo,

@alle: ja ich habe nachgeführt. bei 2 minuten und v.a. 105 mm brennweite ist das zwingend erforderlich. die 20d hing auf einer gp/e montierung.diese war allerdings schlecht eingenordet, daher waren 2 minuten das maximum, deshalb wählte ich 1600 asa.
was aber auf alle fälle wichtig ist, dass ihr die kamera parallaktisch ausrichtet, also sie ähnlich wie eine teleskopmontierung befestigt. einfach auf ein stativ befestigt bekommt ihr bildfeldrotation. abhilfe schafft da eine kleine schnell selbstgebastelte barndoor montierung (pls google).

grüsse

jens

fast vergessen: die canon software nutze ich nicht, eben weil man nur bis max. 30 sec belichten kann. entweder - wenn ich zu faul bin das notebook mitzuschleppen - hantiere ich mit kabelauslöser, oder ich betreibe grösseren aufwand mit notebook, seriell- und usb-kabel und "DSLR-Focus". sehr geile software. www.dslrfocus.com .
kostet zwar 60 euro, lohnt sich aber allemal. mit dabei im preis ist das erforderliche seriell- oder parallelkabel. mit der software kann man belichtungsprogramme bei beliebiger bel.zeit und iso empfindlichkeit eingeben und die kamera komplett sich selber überlassen. ich wills nicht mehr missen.
es heisst zwar,die software arbeitet nur einwandfrei mit der 300d, aber ich kann mich nicht beschweren, was den betrieb mit der 20d angeht... funzt prima.

grüsse

jens