Haben auch Sie Sorgen mit ihrem Sensor? Sind immer so kleine schmuddelige dunkle Flecken auf den Bildern, je größer die Blendenzahl, umso schlimmer?
Dann bitte wie folgt verfahren:
Material einkaufen: 1 Pack Wattestäbchen ohne Zusätze, sowie eine Mischung aus 90%Isopropanol und 10%Aether, das am besten alles vom Apotheker.
Gaaanz wichtig :Die Wattestäbchen dürfen kein Babyöl oder sonstiges Pflegezeug enthalten, damit schmiert ihr eure Sensoren hoffnungslos zu.

(B)Kamera mit blende 22 auf einen Monitor richten, der ein komplett hellblaues Bild anzeigt und das Bild am selben Monitor auswerten. ->(A) Sieht schlimm aus, nicht wahr? Die beiden Artikel im Suchbild(D) sind ja inzwischen besorgt, das Fläschen bitte wie in (C) aufbewahren. Aether ist leicht flüchtig und macht sich bei Raumtemperatur durch den Verschluß dünne, deshalb kühl stellen.

Weiter gehts:
An der Kamera für volle Akkus sorgen, auf Stativ montieren und für gutes Licht zum Arbeiten sorgen. Die Sensorreinigung aktivieren, dadurch klappt der Spiegel hoch und der Sensor liegt frei.(E)
Wattestäbchen mit einem Tropfen aus dem Dosierer tränken(F) und vorsichtig und ohne Druck auszuüben, den Sensor damit abfahren. Wenn der Alkoholfilm beginnt, zu trocknen, sofort weg mit dem Stäbchen und ein neues nehmen, wieder mit einem Tropfen tränken und weiterwischen. Stäbchen auch niemals umdrehen und mit dem Fett, das von der Hand am Ende haftet, den Sensor wieder vollschmieren.(G)
Nach Sichtprüfung, Kamera ausschalten, Objektiv drauf und nochmals wie in (B) am blauen Bild testen. Bild anzeigen lassen und gegebenenfalls die Reinigung wiederholen(G). Am Schluss sollte das Prüfbild wie in (H) aussehen, Schlieren wie hier rühren von Moiree-effekten des Bildschirms her, trotzdem lohnt sich immer noch mal ein abschließender Blick auf den Sensor mit einer Taschenlampe.

Sehr wertvoll ist es, vorher nocheinmal hier beim Erfinder der TF-Nassreinigung zu lesen:
http://www.traumflieger.de/forum/viewtopic.php?t=1379


Gruß Peter

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Moin.

Ganz feine Anleitung!!!

Ich habe mir vor einigen Tagen, die im Beitrag von herbymerby beschriebene Mischung (90% Isopropanol, 10% Äther) in einer 100ml-Pipettenflasche besorgt.
Bisher habe ich mich aber noch nicht an den Sensor heran getraut (das wird sich dank dieser Anleitung jetzt ändern), sondern habe fleißig Filter und Linsen geputzt.

Zwei Abgründe haben sich allerdings aufgetan:

1.)und leicht zu beheben: Man riecht das Zeug sehr deutlich, auch im Kühlschrank. Nachdem ich die Flasche zusätzlich in einen verschließbaren Frischhaltebeutel gesteckt habe, stinkt es nicht mehr.

2.)und das war viel schlimmer: Die Odyssee, die Mischung überhaupt zu bekommen!
Das lief in mehreren Apotheken ähnlich ab:

Ich: Tag. Ich hätte gerne eine Pipettenflasche, so 100ml, mit einer Anmischung aus 90ml Isopropanol und 10ml Äther.

Sie:

Ich: Zum reinigen von optischen Gläsern. Objektive und so...

Sie:

Ich: Das soll auch fettigen Schmutz...

Sie (mit einem vorwurfsvollen Seitenblick, nach hinten in die Giftküche): Waltärrr! Der „Herr“ hier will Äther!

Ich (kleinlaut...): Aber doch gemischt mit...

Waltärrr (unsichtbarerweise und auf's äußerst genervt): Hammernich!

Ich (mich schuldig fühlend, wie eine Anmischung aus Vergewaltiger, pöser Purche und Raubmordscheckfälscher): nur zum reinigen...

Sie (drohend): DAS IST VÄRRBOOTEN! ÄTHER FÜHREN WIR NICHT. SCHON LANGE NICHT MEHR. ICH will auch besser gar nicht wissen was SIE damit...

ICH (höre den Rest nicht mehr, weil die Tür so knallt): Schnepfe...

Nachdem ich bei insgesamt vier pharmazeutischen Großstadteinzelhändlern mehr oder weniger „freundlich“ abgeblitzt bin, einer war wirklich nett und erklärte mir etwas von „aus dem Sortiment“ und „eigentlich nur noch mit Eintrag in einem Mengen- und Gebrauchsnachweis(?)“, hat mir eine Bekannte die Mischung aus einer Dorfapotheke besorgt. Dort gibt noch manchmal Äther vorrätig, da der Viechdoktor ihn wohl, gemischt mit irgendwas, therapeutisch auf Pferde schmiert. Oder so ähnlich.

Meine Filter und Objektive sind jedenfalls sauber.

Gruß
Holger

Jaja, das mit dem Äther kenne ich auch; es ist halt u.a. ein Betäubungsmittel, mit dem früher sogar Narkosen an Menschen ausgeführt wurden (auch bei mir). Immerhin weiß mein Drogist inzwischen, daß Äther auch ein Hauptbestandteil für Modell-Dieselmotoren ist, ähnlich wie Methanol für die sog. Glühzünder-Motoren. Seitdem genügt eine Unterschrift, um das eine wie das andere Zeug notfalls auch in 30 Liter-Gebinden zu kaufen.

Das Witzige an der ganzen Regelung ist, daß z. B. Zutaten zu Sprengstoffen, auch zu sehr brisanten, nach wie vor frei erhältlich sind. Die dürften heutzutage doch wesentlich problematischer sein als Äther in Millilitern!

@Gerhard: Führe mich nicht in Versuchung. Sonst teste ich beim nächsten Apothekenbesuch einfach mal "1L Äther pur" plus "ein Pfund Sprengstoffzutaten bitte". Darf noch etwas mehr sein?

@Peter: Die Sensorreinigung hat ja prima funktioniert bei dir. Das Blau auf Bild H ist viel heller als auf Bild A Tolle Anleitung!

Gruß
Holger

Schöne Anleitung Peter,
ich habe auch schon diese Art der Nassreinigung durchgeführt und nie Probleme gehabt.

Allerdings sollte man es vielleicht nicht unerwähnt lassen, dass sich auch schon etliche Leute mit Wattestäbchen den Sensor verkratzt haben (wie auch immer ?). Nur so zur Info, damit keiner hinterher sagen kann, er hätte noch nie was davon gehört.

Der neuste Schrei ist wohl Discofilm, bzw. sein speziell abgestimmter Nachfolger, aber auch hier hats schon jemand geschafft, sich die Lamellen an der 5D zu zertrümmern. Hier lohnt es sich, sich genau an die vorgeschriebenen Arbeitsschritte zu halten.

Also, bitte keine Sensoren "kaputtreinigen". Das lohnt sich nicht.

Ich würde die Reinigungsmischung nicht unbedingt länger lagern. Auch und vor allem (entschuldigt die Grossbuchstaben):

NICHT IM KÜHLSCHRANK!!!.

Sollte die Flasche undicht sein und der Ether verdunstet, kann bereits ein kleiner Zündfunke (z.B. durch die Beleuchtung) dafür sorgen, das einem der ganze Kram um die Ohren fliegt.

Mal davon abgesehen das Isoprop Wasser "saugt" und Diethylether sich auch durch den Verschluss vom Acker macht, greift die Mischung mit Sicherheit mittelfristig auch den Gummiproppen auf der Pipette an und löst dort irgendwelchen Schweinkram (Weichmacher, Lösungsmittelreste aus der Herstellung usw.) heraus. Weiterhin (hab ich schon in einem anderen Thread irgendwo geschrieben) kann Diethylether hochexplosive Peroxide bilden. Diese sind zwar in gelöstem Zustand noch harmlos, aber spätestens wenn die Flüssigkeit langsam eintrocknet wirds wirklich gefährlich.
Man kann man nicht davon ausgehen, das in der Apotheke gekaufte Lösungsmittel wirklich "sauber" sind. Niemand weiss wie lang der Kram in der Apotheke bereits lagert und vor allem wie dort gelagert wird.

Es hat schon seinen Grund, warum Chemiker im Labor diese Substanzen in speziellen Flaschen (z.B. mit Glasschliff) lagern und vor Gebrauch trotzdem durch Trockensäulen und/oder Destillation reinigen, wenns denn wirklich auf Reinheit und möglichst geringen Wasseranteil ankommt.

Vorschlag: Statt z.B. 100ml der Mischung nur max. 10ml kaufen und dann nach erfolgter Reinigung die Reste entsorgen.

Apotheke ? Hmm - scheint ja nur mit Problemen verbunden zu sein . Mir hat ein bekannter jetzt geraten Reinigungsflüssigkeit von Sinar zu nehmen . Soll es in kleinen Flaschen geben . Den Preis weiß ich leider nicht . Auch so kleine Tücher mit einem Kunststoffspachtel gibts wohl von den Sinarleuten . Vielleicht ist das ja eine Alternative .

Ich war seinerzeit ganz überrascht, dass meine Apotheke mit Äther zwar gern verkaufen wollte, aber dann nur literweise. Die hatten nur ein Abrechnungsproblem mit der kleinen Menge und mussten Ihre Listen wälzen

Zu der bebilderten Anleitung von Peter: Allen Respekt! Ist Klasse geworden!

Gruß,
HerbyMerby

P.S. Vorsicht! Wenn die Flasche riecht, ist sie undicht! meine ist absolut geruchsfrei. Beim Arbeiten sollte man die Lösung auch nicht unbedingt stundenlang einatmen, sonst

Hallo Peter super Anleitung, genau so habe ich es fast gemacht, nur der blaue Bildschirm war neu. Also den Compi abstürzen lassen und dann hat man einen blauen Bildschirm nee natürlich nicht, der blaue Bildschirm ist auch auf normalen Wege zu bekommen.

Danke.

Eine gute Anleitung.

Ich bekomme es einfach nicht fertig,

a) mit irgendwelchen Stäbchen/Wischern auf dem Sensor herumzuschaben
b) unverschämte 70 EUR (oder mehr!) für ein Reinigungskit auszugeben

Meine Kameras (noch ohne Staubschüttler) reinige ich 1-2 mal pro Jahr, und zwar mit Discofilm. Link.

Vom gleichen 'Erfinder' (Rainer Hönle aus Augsburg) gibts jetzt dem vom ihm entwickelten Sensorfilm, der sicher noch besser ist. Aber meine Flasche Discofilm reicht vermutlich nocht für etliche Jahrzehnte, wenn sie nicht vorher austrocknet.

Inkl. einem neuen Pinsel bezahlte ich weniger als 15 EUR. Die Sensoren sind danach sauberer als im Auslieferungszustand der Kameras.

Äther literweise? Seit ich "Gottes Werk und Teufels Beitrag" gesehen (und gelesen) habe, wollte ich das schon immer mal haben.

Jedenfalls vielen Dank für die Anleitung. Falls sich mein Fotohändler bei der nächsten (kostenlosen) Reinigung wieder so seltsam anstellt, dann werde ich vielleicht dochmal zur Apotheke. Aber für 10ml und nicht 1000ml...

Obwohl: Wenn die mir 1l Äther und 9l Isopropanol verkaufen, dann brauch ich nur noch ganz viele kleine Fläschchen und einen Gewerbeschein, um eine bewährte Reinigungsflüssigkeit für nur 40 Euro pro 10ml in Ebay zu verkaufen.

Lg, Roland

Ich habe jetzt mal Sensorfilm bestellt, da ich mit Isopropanol den Staub zwar dezimiere, aber öfters rummachen muß und das Ergebnis nie 100% ist. Das Sensorfilm Set kostet ca 24 Euro.

Die anderen Methoden ab 70 Euro (Sensoswap, Spezialpinsel etc) waren mir etwas zu teuer...

Kennt jemand übrigens ein günstiges Gerät zum Ausblasen?

Gruß

AUSBLASEN???

du willst mit luft im inneren des gehäuses einen ORKAN aufbauen. da verteilt sich der staub doch erst recht???

wenn du das tatsächlich machen willst, kauf ein airbruschset. da hast du ganz feine düsen und druckluft dabei!
ich dachte immer, absaugen macht mehr sinn beim reinigen der sensorumgebung.

Hallo zusammen,

ich habe mich köstlich über die Apothekengeschichte amüsiert!
Leider kann ich über ähnliche Erfahrungen berichten, dabei wollte ich nicht einmal Äther, sondern "nur" reinen Alkohol besorgen.
Ich hab noch den stechenden Blick der Apothekerin vor Augen, die mich wahrscheinlich auf Spuren von Alkoholexzessen abscannte. Dann folgte eine Fragestunde die nahe am Verhör entlangschrammte. Bis ich dann nach langem Erklären und schon fast flehendem Bitten ein Fläschchen Alkohol ausgehändigt bekam. Einige Tage später dann die geplante Sensorreinigung. Es wollte einfach nicht gelingen, hässliche Schlieren blieben auf dem Sensor zurück und ich schaute zum ersten Mal auf die Etikette.
Die "freundliche" Dame aus der Apotheke hat mir den Alkohol gepanscht, sprich auf 60 % herunterverdünnt, das Zeugs war nicht zu gebrauchen.

Daraufhin bat ich meine Frau, noch einen Versuch zu starten - sie besorgte problemlos reinsten Alkohol in der gleichen Apotheke. War alles problemlos (-> ?)

Nun habe ich erst mal 100 ml, und so wie es aussieht wird die Menge bis 2012 reichen, ich werde dann wieder meine Frau bitten.....

Ich wünsche allen einen staubfreien Sensor, mit der Anleitung hier kann nichts mehr schief gehen - alles völlig easy.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
kann man den nicht trinken? Der ist doch bis 2012 verdunstet.