Zur Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit Farbwahrnehmung und Farbmanagement.
Dazu habe ich ein paar Fragen.

Mein Drucker hat z.B. 6 Farbpatronen, um den Farbraum besser abbilden zu können.
Das verstehe ich, und finde es auch sinnvoll.
Gibt es auch schon Kameras, die mehr als 3 Farbsensoren besitzen?

Bei der Farbbearbeitung von Fotos oder Videos gibt es ja verschiedene Systeme.
RGB ist für mich verständlich. Bei HSV weiß ich nicht so recht...
Da das Auge, sowie Kameras nur 3 unterschiedliche Farben, bzw. deren Mischung
sehen, kann ich nicht so ganz verstehen, wie Hue funktioniert.
Bei Hue geht man von einem kontinuierlichen Spektrum aus. Unser Auge
gaukelt uns ein kontinuierliches Spektrum aber nur vor. Wie ist es dann
möglich, das auf die Bildbearbeitung anzuwenden. Ich habe einmal gehört,
dass man hierzu viele Menschen befragt hat, und daraus dann den Farbraum berechnet.

Man ist aber in der Lage Weiß aus unterschiedlichen RGBs zu mischen.
Es wäre z.B. auch möglich Weiß aus 5 ganz anderen Farben zu mischen.

Wenn ich nun einen Gegenstand mit einer Weiß-Lampe beleuchte, deren Weiß
aus den Grundfarben gemischt ist. (Mit LEDs kann man das machen)
Ist es dann überhaupt möglich eine Zwischenfarbe zu sehen?

Also nochmal als praktisches Beispiel:
Man hat 3 LASER Rot, Grün und Blau. Wenn ich diese Farben
im richtigen Verhältnis mische, bekomme ich Weiß. Laser sind bekanntlich
sehr schmalbandig. Das heißt nun aber auch, dass in Wirklichkeit
kein Gelb oder Lila mit diesem Licht sichtbar sein könnte.
Wenn ich dieses "weiße" Laserlicht auf einen Lila Gegenstand richte,
dessen Lilapigmente auch einen sehr engen Wellenlängenbereich haben,
so dürfte er eigentlich nicht Lila erscheinen.

Ich komme hier zurück zu LED-Beleuchtung.
Kann man aus diesen Gründen mit RGB-LEDs überhaupt richtige Fotos machen?

Ich habe den Eindruck, du hast bei deinen Überlegungen einen Faktor übersehen, das menschliche Auge bzw dessen Sehzellen.
Die sind nicht so schmalbandig wie eine LED.
Selbst bei einer durch schmalbandige Lichtquellen erzeugten Mischfarbe, in der einzelne Frequenzen unterrepräsentiert sind, nimmt das Auge dennoch den Farbton wahr, die Nachbarfrequenzen sind ja da, im Gehirn fiindet ja auch noch eine 'Weiterverarbeitung' statt.

So perfekt ist das menschliche Auge auch nicht. Immerhin unterschlägt es z.B. bei Farb-Temperaturwechsel einiges und die blaue Stunde sehen wir auch nicht.Auch im UV-Bereich gegensätzlich einiger Tieren sind wir total blind etc.

P.S. was da das Gehirn aus den Farbfrequenzen zusammen mischt …. Ist manchmal eine Wundertüte

Es geht mir ja nicht nur um das Auge.
Darum habe ich ja auch gefragt, ob es schon Multispektral-Kameras für Normalos gibt.

Wenn man mit einer "RGB" Kamera Aufnahmen macht, hat man das gleiche Problem,
wie beim Auge. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man sich erst bei der
Bearbeitung wundert.

Gerade Gelb müsste öfter mal zu Problemen führen.
Lila ist eher seltener in der Natur so intensiv zu beobachten.

Bei mir führt Blau öfter zu Problemen entweder ausgebrannt, oder zusätzlich mit Magentastich.
Außerdem, der Belichtungsmesser ist offenbar farbenblind, bei monochromen Lichtverhältnissen führt das zu krasser Überbelichtung in dem einen Farbkanal.

Interessant sind auch die unter Metamerie bekannten Effekte.

Darum frage ich mich ja auch, in wie weit z.B. LED RGB Leuchten
überhaupt für die Fotografie verwendbar sind.

Das kommt darauf an was du mit deinen Fotos machen willst.
Machst du Produktfotos, bei denen die Farben der Fotos mit denen der realen Objekte exakt übereinstimmen müssen, geht das nicht, bzw nur unter der speziellen Bedingung, das das reale Objekt später auch unter genau dem Fotolicht betrachtet wird.
Das ist aber nichts neues, das war auch schon bei herkömmlichem Kunstlicht wie zB Leuchtstoffröhren oder Halogenlampen etc im Vergleich zu Tageslicht im Freien so.