Hallo zusammen,

die Transparenz war letzte Nacht klasse. Leider stört der Mond doch noch ziemlich. Als ich das Fotografieren richtig angefangen habe, ging die Säuferlaterne gerade am Osthorizont auf. Dennoch ließ sich relativ viel von der Milchstraße auf Chip einfangen:


Sommermilchstraße um Schütze, Schild und Adler
Im Bild sind noch zwei parallel zueinander laufende Iridiumflares zu sehen.
Canon EOS 20D, Sigma 18 - 50 mm f/3,5 - f/5,6 ät f= 24 mm und f/4
t= 2 x 420 Sekunden bei 400 ASA

Datum: 15.07.2006
Uhrzeit: 00:40 - 00:55 Uhr MESZ
Ort: Weikersheim
Transparenz: 8/10
Seeing: 7/10
Das abgebildete Feld beträgt etwa 35° x 53°.

Ich wollte noch mehr Bilder machen, aber nach der zweiten Belichtung der Milchstraße taten die Akkus im Batteriegriff nicht mehr. Für heute Nacht sind sie aber randvoll

Zuvor hielt ich noch aufs Sommerdreieck. Leider wanderte der Kuppelspalt so langsam ins Bild hinein...


Sommerdreieck bestehend aus Deneb (Schwan), Wega (Leier) und Athair (Adler)
Canon EOS 20D, Sigma 18 - 50 mm f/3,5 - f/5,6 ät f= 24 mm und f/4
t= 2 x 420 Sekunden bei 400 ASA

Datum: 15.07.2006
Uhrzeit: 00:20 - 00:35 Uhr MESZ
Ort: Weikersheim
Transparenz: 8/10
Seeing: 7/10

Das abgebildete Feld beträgt auch hier etwa 35° x 53°.

Ich hoffe, es gefällt. Über Kommentare würde ich mich freuen.

Grüße

Jens

Hallo Jens,

Sehr schöne Fotos! Hattest Du Deine Kamera piggyback auf dem großen Teleskop der Sternwarte oder auf Deiner eigenen Montierung?
Das erste Bild gefällt mir am besten. Die zwei kurzen Spuren sind sicher Meteoriten und die lange Spur orthgonal dazu ist von einem Flugzeug?!

Grüße von Ingo

Hallo Jens,
na diese Nachtschicht hat sich doch gelohnt, ich bin jedenfalls begeistert.
Im ersten Bild kann ich zwei kurze Spuren, vermutlich die Iridiums und zum linken Bildrand hin, drei dünnere lange zu sehen. Da bin ich mal auf deine neue Ausbeute gespannt.

Gruß Peter

Hallo Jens,
wieder mal zwei gelungene Astrofotos von Dir...
Die machen auch richtig Lust darauf, es selbst mal mit Großfeldaufnahmen zu versuchen.

Leider haben wir in der Sternwarte momentan keine PiggyBack-Montagemöglichkeit für eine Kamera am großen Teleskop.
Aber für Aufnahmen mit 24mm Brennweite wäre der Kuppelspalt (5m Baader-Kuppel) hier sowieso zu schmal, unter 50mm
ist da nix zu machen.

Muß mir für solche Aufnahmen endlich eine eigene fototaugliche Montierung zulegen, dachte da an eine H-EQ5, die dann meine
20D mit Objektiv und ggf. noch eine 1000/10 Russentonne als Leitrohr aufnehmen soll.
Für Brennweiten bis 100mm müßte eigentlich bis 10min Belichtungszeit die Standard-Steuerung noch ausreichen...


Auf Deinen Bildern sind so viele Sterne zu sehen, daß ich erstmal Mühe hatte, mich darin zu orientieren und die Sternbilder
wiederzufinden...
Sag mal, bei der Belichtungszeit von 7 Minuten müßte man doch in der vollen Auflösung M57 als grünlichen Klecks erkennen können?

Die Sache mit dem Kuppelspalt ist schade, dann halt beim nächsten Mal...
Meine Idee dazu: Pack doch die Beschriftung des Bildes aus der linken unteren Ecke (wo ich sie in der Milchstraße etwas störend finde) in die rechte obere vom Kuppelspalt angeknabberte, dann fällt das gar nicht mehr so stark auf...

Was mich noch interessieren würde, wie hell war bei 7min Belichtungszeit Dein Himmelshintergrund in den unbearbeiteten Aufnahmen?
Könntest Du vielleicht mal ein verkleinertes Originalbild ohne Nachbearbeitung posten?

Gruß,
Thorsten

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Einfach nur beeindruckend!

hallo zusammen,

danke für eure feedbacks.
die kamera saß samt objektiv piggy back auf dem 12 zöller der sternwarte. und dieser wiederum ruht auf einer ad-7 montierung. alt, aber gut und nachdem diese nun schnurrt wie ein kätzchen, kann man da schon mal ein paar minuten länger damit ungeguidet belichten
die zwei parallelen spuren nahe der bildmitte im schützen sind in der tat zwei kurz hintereinander aufgetretene iridiumflares. dazu ist noch ein satellit im bild, wobei aber bei einem derart großen bildfeld immer etwas durchs bild fliegt...

der himmelshintergrund nach 7 min belichtungszeit ist eigentlich annehmbar dunkel, man bewegt sich in der unteren hälfte des histogrammes. in mondlosen nächten ist dies sogar noch besser.

jetzt bearbeite ich erst nochmal die neue ausbeute der letzten nacht...

grüße

jens