Hallo !!!

Ich schaffe es nicht ein gutes Foto zu machen in einer Halle.
Niedrige Blende, hohe Verschlusszeit --> zu dunkel, scharf
Bisschen Blende hochgeschraubt, Verschlusszeit weniger --> hell, verwackelt

ISO ist immer hoch eingestellt, WB auf Schattig oder ähnliches. Die Fotos werden einfach nichts.

Könnt ihr mir Tipps geben?

Hallo Margit, vielleicht hilft Dir die Verwacklungs-Faustformel, die in meinem Fotokurs erklärt wird. Achte darauf, welche Brennweite Du verwendest, und versuche, möglichst eine Verschlusszeit einzustellen, die kürzer als die Brennweite ist. Am einfachsten machst Du dies im Programm Tv (Blendenautomatik), dort kannst Du die Verschlusszeit einstellen, und die Kamera wählt die passende Blende automatisch. Wenn die Blendenzahl blinkt, musst Du ggf. die ISO-Empfindlichkeit entsprechend anpassen.

Gruß, Roland

Hallo Margit,
stell doch mal Bilder mit Problemen rein, gib dabei an mit welcher Brennweite, Blende, Zeit, Kameraeinstellung, ...

dann geht's leichter mit Tips.

Hallo Margit,
ich habe mir mal deine Bilder angeschaut.

Grundsätzlich, war es eine öffentliche Veranstaltung, kannst du diese Bilder hier auch posten, sonst könnte ja keine Sportveranstaltung veröffentlicht werden.

Zu den Bildern:
Du versuchst dich in der Hallen-Sportfotografie mit lichtschwachen Objektiven. Das ist nicht leicht. Hier kannst du Zeiten von 1/1000 nicht erzwingen.
Die Idee von ISO 1600 war schon mal richtig. Schlimmstenfalls solltest du da aber auf ISO 3200 gehen, trotz des Rauschens.
Belichtungsmethode Mehrfeldmessung ist in der Halle gut. Beim verwackelten Bild hattest du Blende 6.3. Dreh sie soweit wie möglich runter, d.h. bei dir Blende 4.5-5.6, abhängig von Brennweite. Die Kamera sollte dabei auf AV (Zeitautomatik stehen). Damit vermeidest du Unterbelichtungen.
Um etwas Zeit zu gewinnen, du kannst um 1/3 Stufe unterbelichten, das geht noch.

Um die Verwacklung noch mehr zu minimieren, solltest du eher Mitzieher fotografieren, d.h. du bewegst deine Kamera mit dem Pferd mit, wenn es parallel zu dir reitet, d.h. nicht frontal auf dich zu oder von dir weg.

Nimm dabei die Einstellung Serienbild und lass den Auslöser gedrückt. Hier steigern sich die Chancen, Verwackler zu vermeiden.

Den AF der Kamera stelle bei den Mitziehern dabei auf AI-Servo und halte das Zielobjekt in der Mitte. Aktiviere dabei nur das mittlere AF-Messfeld bei der Kamera.

Die Brennweite deines Zooms sollte eher klein (100mm) als groß (300mm) sein. Das hilft zusätzlich.

Wenn das Objekt nich zuweit weg ist, kannst du deinen Blitz mitbenutzen. Falls Blitz ja, dann unterbelichte das Bild um 1 1/3 Stufen. Das schafft dir Zeit.

Am besten Bilder in RAW machen...

War viel auf einmal. Lese dir die Antwort in Ruhe durch und probier die Einstellungen mal zu Hause aus. Ich habe die 350D nicht selbst, deshalb kann ich dir auch nicht sagen, wo die Knöpfe sind.

Lass dich nicht entmutigen, das ist eine schwierige Situation gewesen. Übung hilft.

Grüße

Tommi

hallo!!

es war keine sportveranstaltung

danke für deine tipps, mir ist beim ersten mal durchlesen aufgefallen, dass du iso 3200 genannt hast. so hoch geht meine nicht. das max. 1800.

nochmals vielen dank.

Hallo Margit, ich fasse nochmal zusammen, wie du es machen könntest:

1. ISO auf 1600 -> ergibt die höchste Lichtempfindlichkeit

2. Format auf RAW -> ermöglicht dir die nachträgliche Belichtungskorrektur

3. Belichtung auf -1 oder sogar -2 Stufen herunterstellen -> für kürzere Belichtungszeiten

4. Mehrfeldmessung für die Belichtung -> ergibt den besten Messwert

5. Av-Modus und möglichst kleine Blendenzahl (= große Öffnung) einstellen -> für kürzere Belichtungszeiten

6. Brennweite nur so lang wie unbedingt nötig wählen -> lange Brennweiten führen zum Verwackeln

7. Einbeinstativ hilft auch, falls vorhanden

8. Den Weißabgleich kannst du automatisch lassen, wenn du im RAW-Format fotografierst, denn den kannst du nachträglich ändern

Viel Erfolg, Wolfgang

Hi Margit, das meiste wurde schon gesagt, und hoffentlich erschlägt dich nicht die Fülle der Tipps.

Statt Av (BlendenVorwahl, also Zeitautomatik) kann man natürlich auch mit Tv (ZeitVorwahl, also Blendenautomatik) die benötigte Verschlusszeit erzwingen, also beispielsweise bei Brennweite 100mm möglichst 1/125 oder 1/160 Sekunde. Oder bei 300mm halt möglichst 1/500 Sekunde. Dann öffnet die Kamera die Blende automatisch so weit wie nötig. Sollte das Objektiv nicht lichtstark genug sein, wird das Bild zwar etwas unterbelichtet, aber vielleicht kann man es (bei Raw-Aufnahme) ja dennoch entsprechend gegenkorrigieren.

Vorteil der Tv-Methode: Es können nicht "versehentlich" doch zu lange Zeiten, die zu Verwacklungen führen, auftreten. Versehentlich kommt es nur zu Unterbelichtungen; die sind aber besser zu korrigieren als Verwacklungen.

Noch Fragen?

Gruß, Roland

Die Blendenautomatik war einer der Gründe, warum ich mir vor vielen Jahren eine Canon-Kamera gekauft habe - alle anderen hatten nur Zeitautomatik......natürlich war die AE-1 auch sonst technisch überlegen und außerdem war sie mit Abstand die billigste!

Ich machte mich damals immer über die Nikon-Fans lustig, die lieber die volle Kontrolle über die Schärfentiefe wollten und dafür die Bilder verwackelten (außerdem waren sie besonders stolz darauf, dass die Nikons auch ohne Batterie funktionierten).

Die erste Kamera, die Blendenautomatik beherrschte und nicht von Canon stammte, war die Minolta DX-7 - da waren die meisten Forumsteilnehmer noch nicht geboren.

Vielen lieben Dank für die vielen Tipps - ich werde versuchen sie umzusetzen.

DANKESCHÖN