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 Herschels Granatstern und die Schildwolke 

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Anmeldungsdatum: 22.07.2005
Beiträge: 1904
Wohnort: Bad Mergentheim
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Hallo zusammen,

wider Erwarten bot sich gestern Nacht ein sehr transparenter und dunkler Himmel. Nachdem es in der Nacht zuvor noch heftig stürmte und auch am Tage sehr schwül war, rechnete ich nicht wirklich mit einer Spechtelnacht.
Zuerst hatte ich dann aber auch nur vor, die ISS noch einmal zu jagen, was aber kläglich in die Hose ging. Um spätestens Mitternacht wollte ich dann in meinem Bett liegen...

Doch der klare Himmel zog mich in seinen Bann und ließ mich nicht los. Die Beobachtung verschiedener Doppelsterne bei wenig Vergrößerung ist einfach nur hinreißend. Wie Edelsteine schweben sie über dem sternbedeckten Samttuch im All.

Gegen später kam auch der Fotograf in mir heraus ud wollte die Eindrücke festhalten. Zunächst zielte ich auf µ Cephei im Cepheus, a. k. a. "Herschels Granatstern"...:


Herschels Granatstern, µ Cep, Eigenname "Erakis", Entfernung: 1100 LJ.
Galt lange Zeit als der größte bekannte Stern, so lange, bis man VV Cephei entdeckt und vermessen hat. Die VV Cepheiden sind eine Sternklasse, die zur Gruppe der Roten Überriesen gehört. Mit ihrer Hilfe bestimmt man Distanzen zu weit entfernten Galaxien.

Aufnahme: Canon EOS 20D mit EF 75 - 300 mm f/4 - f/5,6 bei f= 300 mm f/5,6.
9 x 300 Sekunden bei 800 ASA.
Uhrzeit: 01:00 Uhr MESZ am 27.06.2006
Die Verzeichnung gefällt mir gar nicht, bildet das Objektiv sonst aber super ab. Ich habe es nicht fallen lassen, vermute aber, dass der Bildstabilisator (während der Aufnahme natürlich ausgeschaltet...!!) etwas damit zu tun hat. Wenn dieses bewegliche Linsenelement außermittig sitzenbleibt, kommt es zu fehlerhaften Abbildungen *malvermut*

Was ich nicht wusste: da sitzt ja ein fett großer H-Alpha Komplex. Nun weiß ich, dass es sich dabei um IC 1396 handelt. Ich wunderte mich nur über den "verschmutzten" Himmelshintergrund. Smile Im Nachhinein wird mir klar, dass ich länger hätte belichten müssen, wenn ich den Nebel ordentlich auf Bild gewollt hätte. (--> das nächste Mal).

Dann gings ein Stück weiter südlich, in Richtung Schildwolke...:


Aufnahme: Canon EOS 20D mit EF 75 - 300 mm f/4 - f/5,6 bei f= 75 mm f/4.
3 x 300 Sekunden bei 800 ASA.
Uhrzeit: 02:43 Uhr MESZ am 27.06.2006
Schön zu sehen sind noch Messier 16 (Adlernebel, oben links) und Messier 17 (Omeganebel, unterhalb von M 16).
Weiter ist neben dem Sternbild Schild und der Schildwolke noch NGC 6712 im rechten Bilddrittel zu sehen, ein Kugelsternhaufen mit ca. 8 mag

Insgesamt hat diese Spechtelnacht sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich ursprünglich um 00 Uhr in der Falle liegen wollte. So wurde es halt 4 Uhr und dementsprechend träge war ich beim Aufstehen Wink

Ich hoffe, die Bilder gefallen etwas und ich würde mich über Kommentare freuen.

Grüße

Jens

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