... Teil 2 - Weikersheim Clear Sky.
Hallo zusammen,
nachdem letzte Woche Teil 1 "From Dusk till Dawn" als Spechtelprogramm angesetzt war (siehe Thread hier:
http://www.traumflieger.de/forum/viewtopic.php?t=4037), hier nun Teil 2 davon. Da aber die fotografische Ausbeute der Nacht vom 02. Juni auf den 03. Juni nicht sehr bedeutsam ist, möchte ich das Ganze mit einem Bericht kombinieren.
Warum der Titel dieses Threads?
Nun... ich traf mich mit meinem Kumpel Peter um etwa 22 Uhr auf der Sternwarte, als es am Nordwesthorizont
noch kräftig dämmerte, und wir packten unser Zeug zusammen, als es am Nordosthorizont
wieder kräftig dämmerte. Und als eingefleischter Liebhaber von Filmen des Genres à la Tarantino und Rodriguez dachte ich halt gleich an so etwas
Zunächst mal einige Stimmungsaufnahmen:
Die Sternwarte in der Abenddämmerung (Dusk) um 22:50 MESZ
Canon EOS 20D, Sigma 18 - 50 mm f/3,5 - 5,6 DC bei f= 25 mm.
t= 20 Sekunden bei 200 ASA
Abenddämmerung um 22:53 MESZ in meiner Lieblings-HDR-Blickrichtung
Canon EOS 20D, Sigma 18 - 50 mm f/3,5 - 5,6 DC bei f= 18 mm.
t= 30 Sekunden bei 200 ASA
Gegen Mitternacht ging es weiter zum Mond. Zuerst wollte ich mir diesen mal wieder visuell reinziehen und beobachtete ihn erst eine Weile im Vixen 80M Refraktor bei f= 910 mm. Schon im 40 mm bei 23fach machte sich übelstes Seeing bemerkbar. Die Luftunruhe war enorm, stand der Mond zu diesem Zeitpunkt ja auch nur noch knappe 20 Grad über dem Westhorizont. Ohne große Hoffnungen blickte ich noch durch ein 40 mm Oku am 12-Zoll f/17 Cassegrain. Wie zu erwarten war: ein einziger Brei!
Das Seeing war in dieser Nacht insgesamt sehr schlecht. Sogar die beinahe 70 Grad hochstehende Wega fing zeitweise das Twinkeln an.
Dennoch schnallte ich die 20D kurz an den Vixen 80M Refraktor und schoss das eine oder andere Foto. Hier ein Einzelbild:
6,4 tage alter Mond um 00:33 Uhr MESZ.
Canon EOS 20D, Vixen 80M Refraktor, f= 910 mm bei f/11.
t= 1/40 Sekunde bei 200 ASA.
Nachdem auch andere Objekte wie zum Beispiel M 27 oder M 4 im 20-Zöller nicht wirklich sehr attraktiv waren, beschlossen wir, die GM4000-Montierung einzunorden. Dies gelang uns auch relativ gut; wir minimierten den Fehler auf wenige Bogensekunden. Jedoch beließen wir es bei dem kleinen Fehler, schließlich wollten wir die doch sehr dunkle Nacht auch für etwas Fotografisches nutzen.
So entschlossen wir uns, die erst letzte Woche nahezu perfekt eingenordete AD-7 Montierung, auf welcher das 12-Zoll f/17 Cassegrain mit R200SS sitzt, zu testen. Zwar kann man mit f/17 im Deep-Sky Bereich nicht so wirklich etwas anfangen, aber ich wollte schon lange den schönen Doppelstern Albireo auf CMOS bannen. Und mit viel Brennweite wollten wir eben nachweisen, dass die Einnordung passt.
Also Kamera ran an den 12-Zöller und es konnte losgehen. Die Montierung lief nahezu wie eine 1 und hier seht ihr ein 5-Minuten-Bild bei f= 5200 mm (f/17!!!) ohne Korrekturen:
Doppelstern Albireo im Schwan, 02:20 Uhr MESZ.
Canon EOS 20D, 12 Zoll f/17 Cassegrain, f= 5200 mm.
t= 305 Sekunden bei 800 ASA.
Ein kleiner Wurm ist noch drin, aber den werden wir in den kommenden Nächten ausmerzen. Der Mond nimmt ja ohnehin zu und es wird keine sinnvolle Deep-Sky Beobachtung erlauben. Da geht einem keine wertvolle Beobachtungszeit flöten und man kann sich aufs wesentliche konzentrieren.
Tjo... und um dem Titel des Threads gerecht zu werden hier noch ein ergänzendes Stimmungsbild zur Morgendämmerung...:
Morgendämmerung (Dawn) um 03:40 MESZ, 03.06.2006
Canon EOS 20D, Sigma 18 - 50 mm f/3,5 - 5,6 DC bei f= 18 mm.
t= 30 Sekunden bei 200 ASA
Es wird also immer etwas zu tun geben.
Ich hoffe, das Lesen dieser Zeilen hat etwas Spaß gemacht, ich bin nicht so der große Berichteschreiber, abr irgendwann ist immer das erste Mal
Grüße
Jens