Verfasst am: 22 Jan 2006 10:29 |
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Hallo zusammen,
klarer Himmel ist z.Zt. ja eine Rarität und so nutzt man jede noch so kleine Wolkenlücke, auch wenn der Mond einem noch hell drohend im Nacken hängt. Aber so langsam wirds mondmäßig wieder günstiger. Zwar hatte ich heutigen Montag nur ein astronomisch dunkles mondloses Zeitfenster von etwa 20 Minuten, aber dennoch wollte ich mich an etwas relativ Einfaches wagen: M 45.
Noch während der nautischen Dämmerung alles aufgebaut, ausgerichtet, eingestellt wurde ich gerade rechtzeitig um 18 Uhr 30 fertig, um mit den ersten Aufnahmen anzufangen. Ich pendelte meine Belichtungszeit auf 3 Minuten bei 1600 ASA ein. 1600 ASA deshalb, um eine kürzere Belichtungszeit zu erhalten und so lange Einzelbilder zu machen, bis der Mond aufgeht.
Gesagt, getan. Doch leider zog vom Tal her recht dichter Dunst auf, der mir den Himmelshintergrund von Bild zu Bild heller machte. Die untere Hälfte der Histogramme der Einzelbilder war alles mit Streulicht verschmoddert...
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Insgesamt reichte es dann für 11 Einzelbilder, bevor der Mond zu weit emporstieg und schließlich auch aus dem Dunst dicke Wolken wurden... Da meinte es Murphy ausnahmsweise mal gut mit mir...: Mondstörung und Bewölkung erst, als ich schon am Abbauen war
Plejaden M 45
Canon EOS 20D am Vixen R200SS, f= 800mm, f/4
11 x 180 sec bei 1600 ASA
KEIN Abzug von Darkframes (obwohl ich ausnahmsweise welche anfertigte *g*)
Seeing: 6/10
Transparenz: 3/10
fst~ 4m
Datum: 16.01.2006
Uhrzeit: 18:32 - 19:19
Höhe M 45: ca. 50 Grad
Musik: Enya - Amarantine
Der Farbwert des Himmelshintergrundes lag beim unbearbeiteten Stack bei RGB= 99,93,89...
M 45 ist ein lohnenswertes Objekt, da steckt ein Haufen Potential drin, was man rausholen kann. Aber wie zu erwarten war schlägt das Wetter jetzt ins Schlechte um... Naja, irgendwann kommt die Zeit *g*.
Auch am Mittwoch Abend strahlten bei Einbruch der Dunkelheit wider Erwarten Sterne vom Himmel. Ich zögerte nicht lange und packte meine sieben Sachen.
Eigentlich wollte ich an IC 434 nur einige Testaufnahmen machen, wie transparent der Himmel ist, aber weil ich damit rechnete, dass Wolken jeden Moment den Himmel zurückerobern würden, blieb ich bei diesem Objekt und lichtete dieses ab...:
Pferdekopfnebel IC 434 / B 33; Flammennebel NGC 2024
Canon EOS 20D; Vixen R200SS Newton; f= 800mm; f/4
6 x 300 sec bei 800 ASA
Seeing: 7/10
Transparenz: 4/10
Temperatur: -6 °C
Höhe IC 434 über Horizont: ca. 40 Grad
Uhrzeit: ca. 20:15 - 21:00
Datum: 18.01.2006
Bemerkungen: Manuell geguidet per Webcam, in der linken Hand das FS/2 Steuerpad, in der rechten Hand Pizza Chef mit Knoblauch.
:p
Wie sich dann herausstellte, war der Himmel doch nicht dunkel genug, um ausreichend lange für diesen schwachen Nebel zu belichten. So fand ich mit dieser Belichtungszeit / Empfindlichkeit einen m.E. recht guten Kompromiss. Die Bearbeitung im Anschluss war jedoch sehr schwierig, ich bin noch nicht zufrieden. Muss da nochmal ran.
Aber auch an diesem Abend sah mich Murphy erst zu spät und ließ die Wolken erst dann kommen, als ich bereits genügend Bilder gemacht habe und kurz vor dem Abbauen war.
Nichts desto trotz wünsche ich mir mal wieder eine richtig DURCHGEHEND klare Nacht, ohne Angst zu haben, dass Wolken oder Mond einem den Spaß verderben. Das ist seit dem letzten Mal m.M. nach schon VIEL zu lange her...
Vielleicht gefällts dennoch etwas... Über Kommentare würde ich mich wie immer freuen.
Grüße
Jens